Räumung des Langweiher von Wasserpflanzen

Es  war im Jahre 1973 im frühen Sommer. Der Langweiher
war völlig mit Krebsschere zugewachsen. Die Pflanzen waren
in einer solchen massiven Dichte, dass man fast über den See
laufen konnte. Eine Entnahme von mehreren Quadratmetern
wurde gar nicht bemerkt, weil das entstandene Loch sofort
wieder zugeschoben wurde.
Der Besitzer hatte bereits in den Vorjahren die Bundeswehr
gebeten, zu helfen. Die kamen dann tatsächlich mit Schlauch-
booten und rasten mit ihren Außenbordern über den See.
Der Erfolg war, dass die Krebsschere nun fein gehäckselt an der
Oberfläche schwamm und im nächsten Frühjahr in alter „Pracht“
wieder erblühte. Man hatte nicht bedacht, dass die Wurzeln der
Krebsschere im Boden verblieben waren.

Um nun mit einer wirkungsvollen Maßnahme dieses Problem aus
der Welt zu schaffen, handelte der Verein wie folgt:

Es wurde ein großes Floß gebaut. So groß, dass ein Traktor mit
Hänger gut Platz hatten und auf das Floß fahren konnten.
Am Heck wurde ein Motor mit Schiffsschraube montiert, der das
Floß voran trieb. Hierzu fand ein alter NSU-TT-Motor Verwendung,
der von Hannes Panzer gespendet wurde.
Am Bug wurden rechts und links trichterförmige Leitschienen
angebracht. Sie mündeten am Floß in einem alten Mistförderer,
der mit seinem Zinkenlaufband die Pflanzen aus dem See in
den Hänger des Traktors beförderte. Zudem halfen viele Hände,
mit Mistgabeln, den Hänger zu beladen. Die Hänger wurden so
knapp 5 Meter hoch beladen, bevor der Traktor sie vom Floß
gezogen hat. Auf diese Weise wurden 400 (!!!) volle Hänger
aus dem See geholt. Die Ablagerung erfolgte am Südufer
parallel zum See in einem ca. 3Meter hohen Wall. Das Südufer
war damals nicht mit Büschen und Bäumen bewachsen.
Nach dem dritten Winter war von dem ganzen Pflanzenwall nichts
mehr zu sehen! Es war alles vergangen.

Der Langweiher hatte wieder eine saubere Wasserfläche, wie wir sie heute kennen.
Somit war der Weiher auch wieder "befischbar". Um den „Nachwuchs“ zu bekämpfen,
wurden 800 Graskarpfen eingesetzt, die jede neue Keimung verhinderten.


Autor: Hagen Windolf, im Juni 2020
Fotos: Archiv d. Anglerbund Ebersberg e.V.